Schon früher habe ich mit meiner Familie zahlreiche Sommer in Frankreich verbracht und erst recht seit ich auch Französisch in der Schule lerne, habe ich gemerkt, wie sehr ich Frankreich und seine Kultur und Sprache liebe. Nachdem ich dann im letzten Jahr schon an einem Schüleraustausch teilgenommen habe, war klar, dass ich wieder ins Land wollte, um die neuen Kenntnisse anwenden und weiter ausbauen und verbessern zu können. So kam es, dass ich mich für eine Sprachreise entschieden habe.

Als ich dann schließlich am Frankfurter Flughafen stand, war ich dennoch ziemlich aufgeregt. 1,5 h später konnte ich dann schon die Côte d‘Azur von oben bestaunen und es hat sich schnell gezeigt, dass meine Aufregung total unbegründet war. Meine Gastmutter hat mich direkt am Flughafen sehr herzlich zusammen mit meiner Zimmernachbarin empfangen. Schon auf dem Weg nach Hause haben wir gemerkt, wie gut wir uns verstehen und ich war beeindruckt, über wie viele verschiedene Themen wir uns austauschen konnten. Und über die zwei Wochen hinweg, fiel einem das Sprechen auch immer leichter!

Insgesamt hatte ich mit meiner Gastfamilie bestehend aus meinem humorvollen und aufgeschlossenen Gastvater meiner liebevollen und zuvorkommenden Gastmutter und ihrem Sohn sehr viel Glück. Meistens haben wir abends noch lange zusammengesessen und einfach gequatscht oder Spiele gespielt. Ich durfte die zwei Wochen in einer sehr schönen Altbauwohnung verbringen, die mitten in der Innenstadt lag und von unserem Zimmerfenster aus konnten wir sogar das Meer sehen. Durch die kurzen Wege, konnten wir daher sogar morgens vor der Schule, in der Mittagspause oder abends beim Sonnenuntergang zum Strand gehen konnten. Auch die Schule war zu Fuß nur knapp 10 min entfernt.

Die Schule selbst war ebenfalls in einem sehr schönen Altbau, der glücklicherweise auch gut klimatisiert war, sodass die Hitze gut auszuhalten war. An meinem ersten Tag wurden sehr liebevoll empfangen und haben dann zuerst an einem kleinen Einstufungstest teilgenommen, bevor wir noch eine Kennenlernrunde gemacht haben. Durch den Test am Anfang wurden wir in sehr passende Lerngruppen von maximal 10 SchülerInnen aufgestellt, sodass wir auch die Möglichkeit hatten, ganz viel das aktive Sprechen zu üben. Besonders gefreut habe ich mich auch, dass wir immer sehr motivierende, entgegenkommende und liebevolle LehrerInnen hatten, bei denen wir alle richtig viel Spaß hatten und es auch nie langweilig wurde. Am Anfang der Woche haben wir nämlich immer gemeinsam Themen gesammelt, die uns interessieren und so haben wir nicht nur Grammatik gelernt, sondern auch durch Nachrichten, Filme und Gespräche ganz viel über das Land selbst.

Die beste Entscheidung für mich war definitiv, den Intensivkurs zu machen, bei dem ich nach einem Mittagessen, das meistens aus einem frischen Baguette vom Bäcker (der direkt neben der Schule war), Käse und Obst am Stand bestand, am Nachmittag noch mal für 2h in die Schule gegangen bin. In dieser Zeit waren wir in noch kleineren Gruppen und haben ausschließlich geredet und uns ausgetauscht, sodass man auch ganz viel über die anderen Kulturen gelernt hat.

An freien Nachmittagen und am Wochenende habe wir dann mit unseren neu gewonnenen Freunden tolle Ausflüge unternommen. Es war echt großartig, dass man die Chance hatte, Freunde aus den USA, England, Irland, Estland, und Australien zu finden. Meistens habe wir die Möglichkeit hatte, sehr preiswert mit dem Zug in nahegelegene Städte und Strände zu fahren. So habe ich mir nicht nur die wunderschöne Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen von Nice kennengelernt (bei einer kostenlosen Stadtführung von der Schule aus) sondern auch Städte wie Cannes und Antibes gesehen, die sich auch sehr gelohnt haben.

Eines meiner absoluten Highlights war, als wir zusammen mit dem Bus nach Eze gefahren sind, wo es eine total hübsche Altstadt gab, aber vor allem auch eine botanischen Garten ganz oben auf einer Bergspitze, von wo aus der Anblick auf die französische Riviera einfach atemberaubend schön war. Sehr zu empfehlen ist auch der Spazierwerg, der in 1,5h von dort aus zum Strand führt. Die Abkühlung im Meer haben wir danach zumindest dringend gebraucht.
Insgesamt muss man einfach abenteuerlustig sind und sich ein bisschen treiben lassen. Nur so kann man die richtig schönen Ecken entdecken, die nicht so touristisch sind. So waren wir häufig auch außerhalb von Nice am Strand, wo es sogar Klippen gab, von denen man springen konnte und wo eigentlich kaum Touristen hatte und man richtig gemütlich picknicken konnte.

Und auf einmal waren die zwei Wochen einfach schon vorbei und ich musste die wunderschöne Stadt Nice hinter mir lassen. Und mich damit auch von meinen neu gewonnen Freunden, meiner großartigen Gastfamilie und den Lehrern, die wir alle ins Herz geschlossen hatte, verabschieden. Aber eins steht für mich fest: Ich komme wieder zurück!