Bournemouth: Eine unvergessliche Sprachreise!

Bournemouth, eine charmante Küstenstadt im Süden Englands, wurde für mich mehr als nur ein Urlaubsziel. Hier lernte ich nicht nur Englisch, sondern auch neue Kulturen und Menschen kennen. Meine Sprachreise war eine Zeit voller Herausforderungen, unvergesslicher Momente und wunderbarer Erinnerungen.

Lange habe ich auf diese Reise hingefiebert und konnte es kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Und dann waren es nur noch wenige Tage. Ehrlicherweise war ich kurzzeitig auch ein wenig überfordert: Das erste Mal ganz alleine fliegen, das erste Mal in England, das erste Mal zwei Wochen nur Englisch reden, ohne einen deutschen Sitznachbarn zu haben, den man mal kurz nach einem englischen Wort fragen kann, weil man einfach auf dem Schlauch steht. Werde ich überhaupt Freunde finden, mit denen ich etwas unternehmen und Spaß haben kann? All diese Fragen gingen mir durch den Kopf und tausend weitere.


Aber zuerst einmal war ich mit Packen beschäftigt und konnte mir darüber den Kopf zerbrechen: Was nehme ich nur alles mit? Hoffentlich vergesse ich nichts. 
Aber mit solch einer Hilfe, wie ich sie hatte, ging das Packen wie von selbst.

Und dann war es auch schon so weit: Ich bin ins Flugzeug eingestiegen und schon war ich in einem völlig anderen Land. Ich konnte gleich Erfahrungen mit dem Linksverkehr machen. Ich bin mit dem Bus vom Flughafen zu meiner Gastfamilie in Bournemouth gefahren, und es war jedes Mal sehr ungewohnt und erschreckend zugleich, aus dem Fenster in Autos zu sehen, wo entweder der „Fahrer“ schläft oder überhaupt nicht vorhanden ist. Aber irgendwann habe ich mich dann auch daran gewöhnt. Und wenn dann noch auf den Straßen steht, wo man hinschauen soll, um sicher auf die andere Straßenseite zu gelangen, ist das natürlich reinster Luxus.

Ich lebte bei einer Gastfamilie und natürlich hatte ich Bedenken – eine andere Familie, die nur Englisch spricht, mit einer anderen Kultur... Aber als ich meine Gastmutter und ihre Familie kennengelernt habe, waren all diese Zweifel wie weggefegt. Alle waren sehr nett, und es lebten noch drei weitere Gastschüler im Haus. Zwei davon sind am gleichen Tag wie ich angereist, und ein Teil unseres Schulwegs war auch gleich, somit konnten wir in der Früh immer zusammen außer Haus gehen. Wir wurden schnell Freunde und konnten die jeweilige andere Kultur kennenlernen. Jetzt kann ich meinen Namen auf Chinesisch schreiben und habe Erinnerungen gesammelt, die ich nie vergessen werde.

Ich wohnte in einem wunderschönem großen Zimmer mit eigenem Badezimmer, und die Schule war nur ca. 20 Minuten zu Fuß entfernt.

Die Schule war nicht direkt in der Stadt, somit hatte man ein ruhiges Lernumfeld, aber man musste nur ca. 15 Minuten laufen, um in die Stadt und zum Strand zu kommen. Das war wirklich toll, denn so konnten wir immer nach der Schule am Meer oder im Park entspannen.

Was ich sehr verblüffend fand, war, dass die Schule sich sehr für das „Well-Being“ der Schüler eingesetzt hat. Es gab ein eigenes „Welfare“-Büro, und es war auch kein Problem, die Klasse zu wechseln, wenn man mit seinen Freunden zusammen in einer sein wollte. Zu der Zeit hatte ich einen Kreuzbandriss und bin dementsprechend mit Schiene herumgelaufen, und jeder meiner Lehrer oder auch Leute, mit denen ich eigentlich nichts zu tun hatte, haben mich gefragt, wie es mir geht und haben mehr als nur Rücksicht genommen. Auch als ich zusammen mit Freunden auf eigene Faust London besuchen wollte, hat mir die Schule geholfen, Tickets für die Londoner Tube (U-Bahn) zu besorgen.

Der Unterricht war ganz anders als der, den ich an einem bayerischen Gymnasium gewohnt war. Meine Lehrer waren alle sehr nett und wir haben viel gesprochen, wodurch man seine Klassenkameraden besser kennenlernen und in andere Länder (Spanien, Italien, Kolumbien, China, Taiwan, Saudi-Arabien...) eintauchen konnte. Insgesamt waren fast alle Teile der Welt vertreten, und man konnte schnell Freunde finden, weil die meisten genau wie ich alleine nach Bournemouth gereist sind und selbst neue Leute kennenlernen wollten. Natürlich haben wir auch Grammatik, Listening und Reading gemacht, aber ich persönlich konnte viel mehr mitnehmen, weil Wörter, die man nicht verstanden hat, nicht mal kurz ins Deutsche übersetzt wurden, sondern sie wurden mit Gestik oder auch in kurzen Theaterstücken vorgespielt und erklärt.

Jede Woche gab es von der Schule aus andere Freizeitaktivitäten, wie beispielsweise Fußball, Volleyball oder auch Minigolf. Am Samstag stand dann immer ein Tagesausflug auf dem Plan. In meiner ersten Woche ging es nach Oxford. Zuerst hatten wir eine kleine Führung zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten und haben auch verschiedene Geschichten über die berühmten Universitäten oder die Stadt selbst erzählt bekommen, dann hatten wir Freizeit. Manche sind Fish & Chips essen gegangen oder shoppen, meine Freunde und ich haben die Stadt weiter erkundet.

Wie im Flug ist diese unvergessliche Zeit vergangen, und schon musste ich mich verabschieden von Lehrern, meiner Gastfamilie und Freunden.

Ich bin dankbar, diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen, und ich bin froh, Erinnerungen wie diese zu haben, die mir immer bleiben werden.